Personal Branding oder strategische Positionierung?
Warum Authentizität zur Führungsfrage wird
Podcast-Impuls: Sichtbarkeit, Substanz und die Frage nach Authentizität
"Personal Branding oder strategische Positionierung? Was ist wichtiger?"
Diese Frage stand im Raum, als ich kürzlich im Podcast Glück auf! Ein Sales PottCast von und mit Andreas Kaldewey zu Gast war.
15 Minuten, drei Fragen, volle Bühne und ein Thema, das Führungskräfte ebenso wie Unternehmer im Mittelstand betrifft: Sichtbarkeit und Authentizität.
Denn während LinkedIn täglich von „Personal Branding“-Tipps überflutet wird, bleibt die entscheidende Frage oft unbeantwortet. Wie gelingt Sichtbarkeit ohne Selbstdarstellung – und wie fügt sie sich in eine klare strategische Positionierung ein?
Direkt den Podcast hier hören:
Personal Branding – Chancen und Missverständnisse
Der Begriff „Personal Branding“ ist nicht neu. Der Management-Vordenker Tom Peters prägte ihn bereits 1997 mit dem berühmten Essay The Brand Called You. Heute ist er fester Bestandteil von Karriere- und Marketingdiskussionen.
Die Harvard Business School definiert Personal Branding als „bewusste, strategische Praxis, den eigenen Wert zu definieren und auszudrücken – mit dem Ziel, ein konsistentes, überzeugendes Narrativ zu schaffen“.
Doch in der Praxis wird der Begriff oft missverstanden:
- Für die einen ist er Synonym für Selbstdarstellung.
- Für die anderen ein Weg, eine persönliche Marke aufzubauen, um sichtbar zu werden.
Im Podcast habe ich es so zusammengefasst:
„Personal Branding oder strategische Positionierung ist das, was die Leute über dich sagen, wenn du den Raum verlässt.“
Der Punkt ist: Sichtbarkeit allein reicht nicht. Entscheidend ist, ob sie auf eine klare Substanz einzahlt.
Strategische Positionierung als Fundament
Hier liegt der Kernunterschied:
- Positionierung beschreibt, welchen Platz man im Markt und im Kopf der Kunden (oder anderer Stakeholder) einnimmt .
- Branding (ob Corporate oder Personal) ist die Umsetzung dieser Positionierung. Es ist die sichtbare Verpackung.
Die Marketing-Klassiker Ries & Trout formulierten es so: „Positioning is not what you do to the product; it’s what you do to the mind of the prospect.“
Oder anders gesagt:
- Positionierung = Strategie, Struktur, Richtung
- Branding = Sichtbarkeit, Inszenierung, Kommunikation
Genau deshalb lautet mein Ansatz:
„Struktur statt Aktionismus. Substanz statt Show.“
Tiefer einstiegen ins Thema könnt ihr mit diesem Artikel: Strategische Positionierung statt Branding
Authentizität im Spannungsfeld Führungskraft vs. Unternehmen
Viele Führungskräfte stellen sich die Frage: Wie viel eigene Marke ist erlaubt, wenn man Teil einer Unternehmensmarke ist?
Die Antwort? Es ist ein Spannungsfeld.
- Corporate Influencer treten für die Werte der Firma ein.
- Personal Brands verkörpern die Person hinter der Rolle.
Zwischen beiden gibt es fließende Übergänge. Entscheidend ist, dass Werte und Ziele übereinstimmen.
Ein Beispiel aus meinem Alltag: Ich trete häufig in T-Shirt, Sneakers und roter Lederjacke auf. Das ist kein Stilbruch, sondern ein klares Zeichen von Authentizität. Kunden wissen: Ich spiele keine Rolle. Ich bleibe ich.
Aber! Authentizität heißt nicht, Privates ins Rampenlicht zu stellen. Es geht um das professionelle Persönliche, nicht um das Private.
Vertiefung des Themas: Positionierung für Führungskräfte
Die Do’s and Don’ts im Personal Branding
Don’ts
- Rollen spielen: Wer eine Kunstfigur erfindet, brennt aus.
- Beliebigkeit: Wer jedem Trend hinterherläuft, verliert Profil.
- Sichtbarkeit um jeden Preis: Reichweite ohne Ziel ist wertlos.
Do’s
- Klare Ziele definieren: Was will ich mit meiner Sichtbarkeit erreichen?
- Konsistente Werte leben: Authentizität zeigt sich im Handeln.
- Fokus halten: Sichtbarkeit für die Themen, die wirklich zählen.
Was Führungskräfte daraus lernen können
Am Ende geht es nicht um Reichweite, sondern um Wirkung. Drei Fragen helfen bei der Selbstprüfung:
- Wofür stehe ich – als Person und als Unternehmen?
- Passt meine Sichtbarkeit zu meinen Zielen?
- Stimmen Corporate Brand und Personal Brand überein?
Wer diese Fragen klar beantworten kann, nutzt Personal Branding als Verstärker der strategischen Positionierung.
Hier spielt auch Künstliche Intelligenz eine Rolle. KI kann Content-Prozesse effizienter machen – aber nur, wenn das strategische Fundament stimmt .
Du willst deine Positionierung schärfen und deinPersonal Branding wirksam machen? Dann lass uns sprechen
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Personal Branding & Positionierung
Was ist der Unterschied zwischen Personal Branding und strategischer Positionierung?
- Positionierung ist die strategische Grundlage: Wofür stehe ich, wen bediene ich, wie differenziere ich mich?
- Personal Branding ist die Sichtbarmachung dieser Strategie als Person.
Brauche ich als Führungskraft überhaupt ein Personal Branding?
Ja, gerade Führungskräfte profitieren von Sichtbarkeit. Es geht nicht um Ego, sondern um Wirksamkeit.
Kann meine persönliche Marke im Widerspruch zur Unternehmensmarke stehen?
Wenn Werte und Ziele fundamental auseinandergehen, entsteht Reibung. Dann stellt sich eher die Frage: Bin ich beim richtigen Arbeitgeber?
Wie bleibe ich authentisch ohne privat zu werden?
Indem Sie bewusst unterscheiden: Was ist persönlich-professionell (z. B. Werte, Haltung, Arbeitsweise) – und was ist privat (z. B. Familie, intime Details).
Welche Rolle spielt KI im Personal Branding?
KI kann Content-Erstellung effizienter machen. Aber ohne klare Positionierung bleibt es beliebige Masse.
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