Visueller Vergleich zwischen Buswerbung und Sponsoring-Event: Links ein Stadtbus mit Werbefläche, rechts eine lebendige Abendveranstaltung mit Community und Bühne – Titeltext ‚Sponsoring ist nicht Buswerbung‘

Sponsoring ist nicht Buswerbung!

Warum Sponsoring im Marketingmix Sinn macht und wie Unternehmen es professionell messen und aktivieren

Management Summary

Sponsoring ist kein Logo auf dem Bus . Es ist ein strategisches Commitment.

Viele Unternehmen verwechseln Sponsoring mit Out of Home oder Performance Marketing. Sie setzen auf Sichtbarkeit, verzichten aber auf klare Ziele, Aktivierung und Messung. Das Ergebnis: teure Logos ohne Wirkung.

Die zentrale Erkenntnis lautet: Sponsoring braucht Strategie, Aktivierung und Messbarkeit. Erst wenn Ziele, Zielgruppen und KPIs klar definiert sind, entfaltet Sponsoring seine Wirkung. Richtig eingesetzt stärkt es Marke, Community und Employer Branding – und liefert Content für PR, Social und Vertrieb.

Erfolgreiches Sponsoring basiert auf drei Faktoren:

  1. Wertefit – Sponsoring muss Haltung zeigen und glaubwürdige Kontexte wählen.
  2. Aktivierung – aus Logos wird Content, Community und Dialog.
  3. Messlogik – klare KPIs und Reporting verankern Sponsoring im Marketingmix.

Kurz gesagt: „Erst Strategie, dann Sponsoring.“ Unternehmen, die diesen Grundsatz beherzigen, gewinnen mehr als Reichweite. Sie gewinnen Relevanz, Resonanz und Reputation.

Sponsoring zwischen Missverständnis und strategischem Potenzial

„Sponsoring ist doch unmessbar. Und am Ende auch nur ein Logo auf dem Bus.“

Solche provokanten Aussagen kursieren immer wieder – oft in sozialen Netzwerken, manchmal sogar in Vorstandsrunden. Doch sie greifen zu kurz. Sponsoring wird vorschnell mit Out-of-Home-Werbung oder Performance Marketing in einen Topf geworfen. Das Resultat: Verwirrung über Ziele, Aufgaben und Wirkung.

Die Wahrheit ist: Sponsoring ist ein eigenständiges Instrument im Marketingmix. Richtig geplant und aktiviert, zahlt es auf Marke, Community und Vertrieb ein – und lässt sich sehr wohl messbar machen. Dieser Artikel zeigt, wie Unternehmen Sponsoring strategisch nutzen können, welche Fehler sie vermeiden sollten und welches Praxisbeispiel verdeutlicht, wie aus Logos Wirkung wird.

Sponsoring, OOH und Performance klar getrennt

Um Sponsoring richtig einzuordnen, lohnt sich der Vergleich mit zwei gängigen Instrumenten: Out of Home (OOH) und Performance Marketing.

Sponsoring

  • Partnerschaft mit Organisationen, Vereinen, Events oder Initiativen
  • Ziele: Nähe zu Communities, Wertefit, Reputation, Employer Branding
  • Wirkung: entsteht erst durch Aktivierung, nicht durch das bloße Logo

Out of Home

  • Reichweite im öffentlichen Raum
  • Ziele: Sichtbarkeit, Vertrautheit, Wiedererkennung
  • Messung: Kontakte, Reichweitenmodelle, Brand-Lift-Studien

Performance Marketing

  • Direkte Reaktion: Klicks, Leads, Sales
  • Steuerung: Echtzeitdaten, Attribution, Skalierung
  • Aufgabe: kurzfristig, hochgradig steuerbar

Fazit: Sponsoring darf nicht mit OOH oder Performance verwechselt werden. Es ist der Community- und Reputations-Hebel im Marketingmix mit anderen Zielen und eigener Messlogik.

Was Sponsoring wirklich leistet

Sponsoring ist kein Reichweitenkauf, sondern ein strategisches Commitment. Es ermöglicht Unternehmen:

  • Werte und Haltung sichtbar zu machen statt nur Werbefläche zu buchen
  • Gemeinschaften zu erreichen, die digital schwer zugänglich sind
  • Reputation aufzubauen, indem man sich in glaubwürdigen Kontexten zeigt
  • Stakeholder und Entscheider in Netzwerken gezielt anzusprechen
  • Employer Branding im relevanten Umfeld zu betreiben
  • Content-Ressourcen für PR, Social Media, Newsletter und Vertrieb zu gewinnen

Gerade in einer Zeit, in der Konsument:innen Haltung von Unternehmen erwarten, bietet Sponsoring die Chance, Positionierung greifbar zu machen.

Messbarkeit im Sponsoring

Das Vorurteil „Sponsoring ist nicht messbar“ hält sich hartnäckig. Doch es ist falsch. Unmessbar ist nur das Sponsoring ohne klare Ziele und KPIs.

Ziel
 Primäre KPIs
 Sekundäre KPIs
Bekanntheit & Image
 Brand Lift, gestützte & ungestützte Bekanntheit,
 Share of Voice

 Medienwert, Earned Reach
Community & Engagement
 Eventteilnahme, Interaktionen, Verweildauer
 Newsletter Opt-ins, qualifizierte  
 Leads
Employer Branding
 Bewerbungen, Bewerberqualität,  
 Mitarbeiterempfehlungen
 Mitarbeiterbindung, Zufriedenheit
Vertriebsvorbereitung
 Marketing Qualified Leads, Pipeline-Beiträge
 Angebotsanfragen, Termine

Infografik zu den strategischen Optionen von Sponsoring: Werte und Haltung sichtbar machen, Gemeinschaftsreichweite aufbauen, Reputation stärken, Stakeholder-Engagement ermöglichen, Employer Branding fördern und Content-Ressourcen für Marketingkanäle schaffen

Sauber geplantes Sponsoring - Schritt für Schritt

  1. Ziel definieren.
  2. Partner mit Wertefit auswählen.
  3. Aktivierungsplan entwickeln. (Content, Social, PR, CRM, Onsite)
  4. Messplan festlegen. (Kennzahlen, Tools, Zeitpunkte)
  5. Verträge mit Rechten & Pflichten regeln.
  6. Durchführung inkl. Moderation & Community Management.
  7. Reporting & Learnings zurück in den Marketingplan führen.

Attributionsgedanke

  • Sponsoring wirkt upper und mid funnel
  • Kombination von Brand Lift & Engagement-KPIs mit CRM-Daten downstream
  • Tools: UTM-Parameter, dedizierte Landingpages, Marketing Automation

Sponsoring lässt sich also nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ belegen, wenn die Messlogik im Vorfeld definiert ist.


Aktivierung: Aus Logos wird Wirkung

Ein Sponsoring entfaltet seine Wirkung nicht durch ein Logo, sondern durch Aktivierung.

  • Content: Vorabankündigung, Live-Einblicke, Recap mit Highlights
  • Social Media: Kurzvideos, O-Töne der Partner, Community-Beiträge
  • PR: Lokale Medien, Branchenportale, Newsletter
  • Onsite: QR-Codes, Gewinnspiele, Umfragen
  • CRM: Follow-ups, Whitepaper, Dankes-Mails
  • Mitarbeiter: Ambassador-Programme, Recruiting-Touchpoints
  • Partner: Co-Branding, gemeinsame Angebote, geteilte Reichweite

Ohne Aktivierung bleibt Sponsoring eine stille Investition. Mit Aktivierung wird es zum strategischen Hebel.


Häufige Fehler und wie man sie vermeidet

  1. Kein Ziel → Lösung: klare Zielhierarchie definieren
  2. Logo statt Aktivierung → Lösung: Aktivierungsplan mit Verantwortlichkeiten
  3. Keine Messlogik → Lösung: KPI-Set, Messpunkte, Reporting-Rhythmus
  4. Kein Wertefit → Lösung: Kriterienkatalog für Partnerauswahl
  5. Isolierte Maßnahme → Lösung: Integration in Kampagnen & Kanäle

Praxisbeispiel: Sponsoring für den „BarriereFreitag“

Ein Praxisfall zeigt, wie Sponsoring wirkt, wenn es richtig geplant und aktiviert wird.

Ausgangslage

  • Virtuelles Event mit Fokus auf digitale Barrierefreiheit
  • Ziel: Aufklärung, Sensibilisierung und praktische Hilfestellung für Unternehmen und Privatpersonen
  • Teilnehmende konnten live erleben, wie Barrieren im Netz entstehen und wie sie vermieden werden können

Sponsoring-Ansatz

  • Sponsoren unterstützten die technische Infrastruktur und Bezahlung der Speaker
  • Inhalte wurden professionell aufbereitet )
  • Expertinnen und Speaker aus verschiedenen Bereichen (Accessibility, UX, Kommunikation) wurden eingebunden

Aktivierung

  • Vorab: Partnerporträts, Social-Media-Posts mit Fokus auf digitale Inklusion, gezielte PR
  • Live: Demonstrationen, z. B. wie eine blinde Nutzerin durchs Internet surft, Tipps zum barrierefreien Einsatz von Emojis, Hinweise zur inklusiven Webseitengestaltung
  • Nach dem Event: On-Demand-Content, Recap-Artikel, Danksagungen an Sponsoren, Verbreitung in Netzwerken

Ergebnisse

  • Hohe Sichtbarkeit für das Thema digitale Barrierefreiheit
  • Starker Wissens- und Kompetenzgewinn für Teilnehmende
  • Positive Rückmeldungen von Community, Fachkreisen und Presse
  • Sponsoren wurden nicht als „Logogeber“, sondern als aktive Ermöglicher von Teilhabe wahrgenommen

Messpunkte

  • Anzahl der Teilnehmenden und Abrufe der On-Demand-Inhalte
  • Reichweite und Engagement in Social Media
  • Qualitative Rückmeldungen aus der Community
  • Erwähnungen in Fachpresse und Blogs

Dieses Beispiel zeigt: Sponsoring kann Haltung, Sichtbarkeit und messbare Wirkung vereinen. Gerade wenn es digitale Events mit gesellschaftlicher Relevanz unterstützt.


Sponsoring als strategisches Commitment

Sponsoring ist kein „Logo auf dem Bus“. Es ist ein gezieltes Commitment zu Menschen, Themen und Werten. Richtig geplant, aktiviert und gemessen, entfaltet Sponsoring Wirkung, die Performance Marketing allein nicht liefern kann.

Die Kunst liegt im Mix der Instrumente –und in der Messlogik, die Sponsoring von teurem Logo zu messbarem Hebel macht.

Du willst dein Marketing auf Wirkung trimmen? Dann lass uns sprechen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Sponsoring in der Praxis

Ist Sponsoring auch mit kleinen Budgets sinnvoll?

Ja. Relevanz schlägt Größe. Lokale Vereine oder Nischen-Events können mehr Wirkung entfalten als große, aber austauschbare Flächen.

Wie messe ich Sponsoring ohne harte Sales-Zahlen?

Mit Brand Lift, Reichweite, Engagement, CRM-Signalen und Landingpages – entscheidend ist die Vorab-Definition der Messpunkte.

Worin unterscheidet sich Sponsoring von Spenden?

Sponsoring ist Leistung mit Gegenleistung (Rechte, Logos, Contentnutzung). Spenden sind zweckfrei.

Braucht Sponsoring immer eine große Aktivierung?

Nein. Es braucht eine passende Aktivierung und manchmal genügen auch wenige starke Inhalte und ein sauberes Follow-up.

Kann Sponsoring Vertrieb unterstützen?

Ja, vor allem über Thought-Leadership-Inhalte, Event-Leads und Partnernetzwerke. Es bleibt jedoch primär ein Brand- und Community-Hebel.

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